Viele Bürger in Deutschland atmen auf, nachdem die geplante Übernahme der Schufa durch einen Finanzinvestor EQT geplatzt war und kein Ausverkauf der persönlichen Daten stattfindet. Somit hat der Protest der Bürgerbewegung tatsächlich etwas bewirkt und den Deal schlussendlich platzen lassen. Infolgedessen bleiben die personenbezogenen Daten von Millionen deutschen Menschen sicher. Aber wie ist es dazu gekommen?
Insgesamt haben 236.000 Bürger den Appell gegen den Verkauf der Schufa-Daten unterzeichnet. Bekannte Zeitschriften berichteten über die Pläne des Finanzinvestors EQT und fokussierten damit die Kritik gegen dieses Vorhaben. Die Sorgen der Menschen, die sich gegen die Übernahme aussprachen, übertrugen sich auch auf die Volks- und Raiffeisenbanken, sodass der Druck gegen die geplante Übernahme zunahm. Mithilfe ihres Vorverkaufsrechts verhinderten sie den Kauf durch EQT und werden damit den Forderungen der Verbraucherschützer zunächst vollumfänglich gerecht.
Was ist eigentlich das Problem bei der Übernahme?
Der schwedische Finanzinvestor EQT hatte angekündigt, die Schufa übernehmen zu wollen. Da es dem Unternehmen hauptsächlich um Rendite und nicht um personenbezogenen Datenschutz geht, war das Vorhaben besonders stark umstritten. Dem Datenschutz-Grundgesetz (DSGVO) wird in Deutschland eine hohe Bedeutung zugeschrieben, sodass die Befürchtungen und Ängste der Verbraucher um ihre eigenen Daten nachvollziehbar waren. Eine Verletzung der DSGVO kann immer auch mit einer allgemeinen Persönlichkeitsrechtverletzung einhergehen. Da Datenschutz hierzulande ein omnipräsentes Thema ist, sammelte sich Widerstand gegen die EQT-Übernahme der Schufa-AG.
Der Datenschutz ist vor allem bei der Schufa ein sehr sensibles Thema, da die persönlichen Daten enorme Auswirkungen auf die Lebensplanung der Betroffenen haben können. Die Schufa ist Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei. Diese sammelt für ihre Vertragspartner Informationen über die Kreditwürdigkeit nahezu aller erwerbsfähigen Menschen. Die gesammelten (oder nicht gesammelten) Daten werden mit verschiedenen Einträgen zu einem Bonitätsscore verarbeitet. Schufa-Einträge können sich dabei entweder positiv oder negativ auf die Verbraucher und deren Möglichkeit einer Kreditaufnahme oder eines Verkaufsvertrages auswirken.